Prof. Emanuel Eduard Fueter, Arzt und Professor der Medizin, geboren am 2. Mai 1801 in Bern, gestorben am 30. April 1855 in Bern.
1812 brach in Bern eine schwere Pockenepidemie aus. Befangen von den Vorurteilen gegen die kürzlich entdeckte Pockenschutzimpfung durch Dr. Jener hatten sich die Eltern von Emanuel Eduard geweigert, die Impfung ihrem Sohn zukommen zu lassen. Fast hätte es dieser mit dem Verlust seines Augenlichtes gebüsst. Im Roman „Anne Bäbi Jowäger“ lässt sein hoch geschätzter Jugendfreund — Jeremias Gotthelf — den Jakobli das gleiche Schicksal erleiden. Viele soziale und hygienische Probleme, die von Fueter wissenschaftlich abgehandelt wurden, wie etwa die Armennot, Alkoholismus usw. finden wir im dichterischen Gewande bei Gotthelf wieder.
Emanuel Eduard war im Grunde eine tiefreligiöse Natur, unbeirrt durch den zu Anfang des 19. Jahrhunderts auch in Bern vorherrschenden Rationalismus. Er pflegte darüber nicht viele Worte zu verlieren. Was ihn am tiefsten betrübte, war der Arzt, der keinen Glauben hatte. (Gedenkschrift zum 100. Todestag von Emanuel Eduard Fueter, von Carl Müller, Bern)