Bis weit in die 1960er Jahre war die Fueter AG ein reines Herrenausstattungs-Geschäft. Die erste Damenmode bei Fueter verursachte einen ähnlichen Aufruhr wie die erste Frau bei den Wiener Philharmonikern.
Der klassische Fueter-Kunde betrat zum ersten Mal als kleiner Bub das Geschäft, wenn er den ersten Matrosenanzug bekam. Später wurde der erste Anzug in der Konfektionsabteilung ausgesucht. Seine Massanzüge widerspiegelten diskret den erfolgreichen Verlauf seiner beruflichen Karriere. Frack und Smoking wurden über Jahre im hausinternen Schneideratelier den veränderten Körpermassen angepasst. Und im vorgeschrittenen Alter fragte er „seinen“ Verkäufer zwei Mal pro Jahr, ob er denn etwas neues brauche.
Es wurde als pure Selbstverständlichkeit angesehen, das gesamte Sortiment von Sommer- und Wintergarderobe über das ganze Jahr in allen Grössen lückenlos vorzeigen zu können. Die Frage, wie aktuell das Angebot vom modischen Standpunkt aus war, stellte sich nicht. Man trug Qualität, nicht Mode.
1966 verkaufte die Familie Fueter das Kleidergeschäft. Die Fueter AG blieb noch bis 1982 als Mieterin an der Marktgasse 38.